Erfahrungen mit ‚Gewaltfreie Kommunikation & Achtsamkeit – Das Ongo-Buch‘ von Catherine Cadden und Jesse Wiens

(Aktuell: Im Februar 2020 startet ein neuer Anlauf dieses 12-Wochen-Programms – mehr Infos: hier)

Catherine Cadden und Jesse Wiens haben mit diesem Buch ein 12-Wochen-Programm geschaffen zum Einstieg oder zur Vertiefung in die Gewaltfreie Kommunikation verbunden mit Elementen einer Achtsamkeitspraxis: Das ‚Ongo-Buch‘.

Allgemein

Nachdem ich nun mit einer Gruppe aus zwölf Personen einmal den Zyklus durchlaufen habe, möchte ich diesen Raum hier gerne zum Feien dieses Prozesses nutzen – und dabei auch liebend gerne das Buch empfehlen, falls du nach einem Weg suchst, deinen Zugang zu Achtsamkeit und der Gewaltfreien Kommunikation zu stärken und zu vertiefen. Für mich ist das Ongo-Buch der umfassendste, intensivste und stimmigste Einstieg in die GFK, den ich bisher kennengelernt habe. Alle Theorie wird praktisch erfahrbar gemacht – über den Zeitraum von 12 Wochen ergaben sich für mich vielfältige, abwechslungsreiche und immer wieder überraschend tief gehende Lernmomente und damit verbundene Einsichten. Viele der Übungen laden dazu ein, sie zu wiederholen (oder wie es einige Teilnehmer*innen der Gruppe begonnen haben: sie zum Bestandteil ihrer täglichen Praxis zu machen – als Unterstützung, wenn es schwierig wird).

Was mir besonders gut gefällt:

Du kannst mit dem Buch sofort loslegen – ganz ohne Vorerfahrungen in Gewaltfreier Kommunikation oder Achtsamkeitspraxis, alleine, zu zweit oder mit einer Gruppe. Das Buch ist so konzipiert, dass du sogar komplett aus dem nichts eine Gruppe starten kannst und sie mit deinen Mitstreiterinnen anleiten kannst – für jede Gruppen- und Buddysitzung ist jeweils ein detailliertes Drehbuch enthalten, um direkt und einfach loslegen zu können.

Zugang zur GFK über 12 Wochen

Die Idee von Catherine und Jesse war es, eine Unterstützung zu liefern um ein Retreat im Alltag verwirklichen zu können – die Intensität eines Retreats dahin zu bringen, wo wir leben, auch in den einfachen sowie in schwierigen Momenten. Im Gegensatz zu mehrtägigen Seminaren, wo man ‚eintaucht‘ in das Sein mit den Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation und dann wieder zurückkehrt in die „normale“ Welt, haben die 12 Ongo-Wochen vom ersten Tag an ihren Platz genau dort. Und das ist auch gut – in meiner persönlichen Erfahrung konnte ich für die Arbeit mit eigenen Situationen so immer aus dem Vollen schöpfen und mit aktuellen Themen oder schwierigen Situationen der Woche oder des Vortags arbeiten.

Es gibt drei Übungs-Settings, die mithilfe des Ongo-Buchs angegangen werden können. Ein Gruppentreffen in der Woche, ein wöchentliches Buddy-Treffen zu zweit und fünf Solo-Übungen in der Woche.

Wow, das ist eine Menge! Ich habe es jeweils so gelegt, dass ich tatsächlich an allen sieben Tagen der Woche Anregungen für die Praxis hatte.

Du kannst den Ongo-Prozess also in drei Formen durchlaufen, je nach Lust oder Anzahl interessierter Menschen, die dabei sein wollen:

  • mit einer Gruppe
  • Zu zweit (dann fallen die Gruppen-Treffen weg)
  • Allein (dann eben ohne Gruppen- und Buddy-Treffen)

Jedes dieser Übungssettings hat seinen eigenen Reiz für mich:

Gruppe

In der Gruppe konnte ich von ersten Treffen an Gemeinschaft erleben. Gemeinsam haben wir uns auf den Weg gemacht, zusammen geübt und Raum für Austausch gehabt. Wöchentlich Teil der Gruppensitzungen zu sein, hat mich auch unterstützt mit meiner Energie voll dabei zu bleiben. Und vor allem habe ich es genossen, menschlich so viel zu erleben, Lachen, Tränen, leichte und tiefe Momente zu erfahren. Jedem einzelnen Menschen aus dieser Gruppe fühle ich mich sehr verbunden – auch an dieser Stelle wird in der Praxis erlebbar, was die Theorie eröffnet.

Buddytreffen

Die Buddytreffen ermöglichen eine intensivere Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema der Woche durch eine Übung. Man kommt in Austausch und hat die Möglichkeit tiefer einzusteigen als es in einer Gruppensitzung möglich wäre – alles angeleitet vom ‚Drehbuch‘ im Ongo-Buch, das Schritt für Schritt den Ablauf des Treffens zur Hand gibt. Dabei ist in meiner persönlichen Erfahrung ein intensiver Kontakt mit meinen Buddys entstanden – von unerwarteten Begegnungen und Gemeinsamkeiten hin zu neuen Freundschaften ist dabei alles möglich.

Solo-Übungen

Die Solo-Übungen, Mediationsanleitungen und inspirierenden Zitate sind reichhaltig und vielseitig. Nach 12 Wochen täglicher Auseinandersetzung mit diesem Zugang zur Welt wird es auf einmal viel leichter möglich, das theoretische Wissen im Alltag auch nutzen zu können – man hält es schließlich auch täglich mindestens einmal wach und präsent. Für mich blieb der Spannungsbogen bis zum Ende erhalten – immer wieder gab es spannende neue Zugänge und ich bin bis zum Ende noch insofern hungrig geblieben, dass ich gerne wieder zu einzelnen Übungen zurückkehre.

Zusammengefasst kann ich dieses Buch sehr empfehlen, wenn du bereit bist, dich auf persönlicher Ebene auf diesen Prozess einzulassen – Catherine und Jesse bringen von Anfang an die Theorie mit dem eigenen Leben in Kontakt. Ich persönlich feiere das sehr und habe von meinen Ongo-Kolleg*innen sehr ähnliche Rückmeldungen erhalten. Solltest du die Möglichkeit haben mit einer Person oder gar einer Gruppe zusammen den 12-Wochen-Prozess zu starten und zu durchlaufen, ist das auf jeden Fall eine große Chance auf gegenseitige Bereicherung. Viel Freude!

(…Und solltest du auf der Suche nach Buddys sein für 2er-Treffen, dann schau doch mal hier rein: Buddy-Gruppe Würzburg )

mehr Infos zum Buch: beim Arbor Verlag

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